Der Runde Tisch – oder eine Wundertüte voll Ideen

Rastatt. Der Kreisseniorenrat Rastatt e.V. und die Altenhilfe-Fachberatung des Landkreises Rastatt organisieren regelmäßig Treffen aller in der Seniorenarbeit tätigen Menschen. Am vergangenen Donnerstag war endlich wieder eine Präsenzveranstaltung im Bürgerzentrum in Bietigheim möglich, die sich dem Thema „Seelische Gesundheit“ widmete. „Mit den Veranstaltungen „Runder Tisch“ wollen wir allen in der Seniorenarbeit tätigen Menschen Informationen über seniorenrelevante Themen anbieten und den Erfahrungsaustausch untereinander ermöglichen“, so Doris Schmith-Velten, Vorsitzende des Kreisseniorenrats Rastatt.

Eva-Christiane Pantke-Ehlers, Ärztin beim Gesundheitsamt Rastatt, referierte bei dieser sehr gut besuchten Veranstaltung zum Thema „Was tun gegen die Einsamkeit im Alter?“ und gab dazu praktische Beispiele. Psychische Störungen seien derzeit in Deutschland die dritthäufigste Ursache für Arbeitsunfähigkeit und Frühverrentung – ergo: Die Probleme beginnen lange vor dem Alter. Die Pandemie war und ist insbesondere für ältere Menschen ein Riesenstressfaktor; daher sei es wichtig, gemeinsam nach Lösungen gegen die „Einsamkeit im Alter“ zu suchen. Hierzu entstand eine rege Diskussion über die Möglichkeiten, eine Depression oder Sucht bei älteren Menschen zu erkennen und ihr entgegenzuwirken.

Anja Frischkorn, Geschäftsführerin der Kommunalen Pflegekonferenz und zuständig für die Altenhilfe-Fachberatung beim Landratsamt Rastatt, erläuterte kurz das topaktuelle Thema „Digitales Helfernetzwerk“, das bereits in verschiedenen Gemeinden des Landkreises eingeführt worden sei. Ferner informiert sie über die Arbeit der Kommunalen Pflegekonferenz und präsentiert den jüngst erstellten Flyer zur Problematik „Vereinsamung und Verwahrlosung“. Sie weist außerdem auf den Vortrag, die Podiumsdiskussion sowie Informationen zum Thema „Einsamkeit im Alter“ – „Was können wir tun?“ am 9. Mai im Landratsamt Rastatt hin. 

Beim Erfahrungsaustausch wurde deutlich, dass die Senioreneinrichtungen in den einzelnen Städten und Gemeinden trotz der Corona-Problematik bereits in der ersten Phase der Pandemie Angebote für Seniorinnen und Senioren geschaffen haben: Seien es „die Telefonkette“, das „Schwätzbänkle“, die „Plauderkiste“ oder einfach das Gespräch über den Gartenzaun, Einkaufsdienste, Fahrdienste, die den Senioren ein Stück Kuchen bringen – es gab eine echte „Wundertüte“ voll Ideen.

„Die Psyche hat uns deutlich gezeigt, wie sich der Entzug des Sozialen auf Psyche und Gesundheit besonders von älteren Menschen auswirkt. Videokonferenzen können zwar den Austausch miteinander ergänzen, aber nicht ersetzen“, so Schmith-Velten bei Ihrem Schlusswort mit dem Slogan „Gemeinsam statt einsam“.

Pressenotiz